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Hille-und-Muller-Landschaftsarchitekten

Hochwasserschutz und Landschaftsplanung im städtischen Raum

 

Im Rahmen des Hochwasserschutzes im Leineverlauf Göttingen wurden zur Aufwertung der Leineaue zwischen Groner Landstraße und Godehardstraße Gestaltungs- bzw. Renaturierungsmaßnahmen realisiert. Diese sind ein Teil der Hochwasserschutzmaßnahmen der Stadt Göttingen, die sich insgesamt über einen etwa 3 km langen Abschnitt vom Sandweg im Süden bis zur Kläranlage im Norden erstrecken und zumeist die Erhöhung der vorhandenen Deiche und die Errichtung von Hochwasserschutzmauern, aber auch Profilierungen im Gewässer und einen Bodenabtrag im Bereich des Vorlandes umfassen.

Das gesamte Gebiet des Hochwasserschutzes wurde im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsstudie und eines Landschaftspflegerischen Begleitplanes durch Hille und Müller Landschaftsarchitekten untersucht und bewertet. Im Zuge dessen erforderliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wurden festgelegt. Die Gestaltung der Leineaue zwischen Groner Landstraße und Godehardstraße wurde in einem Landschaftspflegerischen Ausführungsplan weiter konkretisiert.

 

Erlebnis von Natur und Landschaft in der Stadt

Innerhalb des renaturierten Bereiches wurde der Leineabschnitt durch angelegte Kies- und Röhrichtflächen und angepflanzte Großbäume zusätzlich strukturiert. Vorhandene, in die Leine mündende Regenwasserleitungen wurden in den Abgrabungsbereichen zurückgebaut und durch offene Gerinne, befestigt mit Findlingen und Kies / Überkorn, ersetzt. Die Renaturierungsmaßnahme dient vorrangig der Gestaltung mit dem Schwerpunkt auf Erholungsnutzung, wobei die Kiesflächen einen besonderen Anziehungspunkt bilden.

 

Entwicklung von landwirtschaftlichen Flächen und Fließgewässern durch die Landschaftsplanung

Im Landschaftspflegerischen Begleitplan wurden durch Hille und Müller Landschaftsarchitekten erforderliche Maßnahmen zur Eingriffskompensation dargestellt. Der naturschutzfachliche Ausgleich der Hochwasserschutzmaßnahmen wurde in unmittelbarer Nähe zum betroffenen Leineabschnitt umgesetzt. Südlich des Kiessees in Göttingen wurde eine Ackerfläche zu einer extensiv bewirtschafteten Grünlandfläche entwickelt. Die Öffnung eines vorher verrohrten Grabenabschnitts sowie die Anpflanzung von Einzelbäumen und einer Feldhecke in den Randbereichen erzielte eine weitere Aufwertung der Ausgleichsfläche.

Zum Ausgleich der Auswirkungen auf den Fließgewässerlebensraum Leine durch Sohlvertiefung und Gewässerprofilierung wurde außerdem die Flüthe, ein eingriffsnahes Nebengewässer der Leine, durch einen entsprechenden Umbau naturnah gestaltet. Durch den Rückbau von Sohlbefestigungen und Uferverbau, die Ausbildung von Kolken, den Einbau größerer Steine entstand ein naturnäheres Gewässerbett, das mit der einsetzenden morphologischen Eigendynamik zunehmend strukturiert wird und zu einer nachhaltigen Lebensraumverbesserung für den Fischbestand führt.

Gestaltung Leineaue Göttingen

  • Von der Umweltverträglichkeitsstudie bis zum Landschaftspflegerischen Ausführungsplan

  • Entwicklung eines Fließgewässers

  • Erlebnis von Natur und Landschaft in der Stadt

  • Planungsfläche: 30.000 m"

  • Herstellungssumme: 250.000 €

  • Ausführungszeitraum: 2003-2010

  • Auftraggeber: Stadt Göttingen

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